Marie anderswie

Roman

Mal ist sie scheu und zickig, dann wieder fällt sie mit der Tür ins Haus. Oder schweigt die ganze Zeit und findet hinterher das Gespräch ungeheuer anregend. Diese Marie ist wirklich seltsam und nicht die Frau, mit der man freiwillig einen ganzen Tag verbrächte ... Anfangs tut die junge Studentin Sarah bloß ihrem Vater einen Gefallen, als sie dessen wichtige neue Mitarbeiterin durch Wien führt - doch mehr und mehr erfasst sie eine rätselhafte Zuneigung zu der verschlossenen Marie. Die lebensfrohe, kontaktfreudige Sarah gibt sich alle Mühe mit der Wissenschaftlerin, doch Marie bleibt unzugänglich und introvertiert - allerdings macht sie ihrer jungen Begleiterin überraschende erotische Avancen. Und offenbart Sarah schließlich, dass sie unter dem Asperger Syndrom, einer Sonderform von Autismus, leidet.

Tastend lässt sich Sarah auf ihre erste Frauenbeziehung ein und erlebt aufregende Momente mit ihrer oft schwierigen Partnerin. Doch bald wachsen Zweifel: Ist Marie überhaupt fähig, sie zu lieben, so wie sie Marie liebt? Welche Bedeutung hat eine Liebesbeziehung für eine Frau mit emotionaler und sozialer Beeinträchtigung? Eine Videoinstallation, die Sarah in einer Kunstmesse entdeckt, vermittelt ihr ein Bild davon, wie die Hürden zu meistern wären. Allerdings muss dabei nicht nur Marie noch viel an sich arbeiten – auch Sarah wächst daran, eine lesbische Beziehung zu einer Behinderten zu leben und damit doppelt von der Norm abzuweichen. Mit ihrem neuen Roman hat Carolin Schairer auf sensible Weise das große Thema »Behinderung« mit dem Coming-out einer jungen Erwachsenen verwoben und liefert damit eine in doppelter Hinsicht spannende Geschichte, die die LeserInnen im Flug durch die Seiten des Buches trägt.



Paperback 20,00 €

300 Seiten

ISBN 978-3-89741-297-2

eBook 16,99 €

ISBN 978-3-89741-954-4